20 Kinder bauen Nisthilfen für Wildbiene

Naturschule Gütersloh - Wildbienen-Hotel 1Gütersloh (gpr). „Ich habe noch nie so richtig geschraubt“, sagt ein kleines Mädchen unsicher. Aber das ist für Stefanie Klappenbach-Riewenherm und Ralf Külker vom NABU-Kreisverband Gütersloh überhaupt kein Problem. Im Rahmen der Veranstaltungsangebote der „Naturschule Gütersloh“ bauen sie gemeinsam mit 20 Kindern Nisthilfen für Wildbienen, so genannte Wildbienen-Hotels. Dabei lernen die Kleinen nicht nur handwerkliche Handgriffe, sondern vor allem die Bedürfnisse der Wildbienen genau kennen. „Wir möchten sie aufklären, wie wichtig die Wildbiene für uns Menschen ist und den Kindern die Natur wieder näher bringen“, sagt Beate Gahlmann von der Umweltberatung der Stadt Gütersloh.

Als sich die Kinder in der vergangenen Woche an dem Wohnhaus von Familie Klappenbach versammeln, stehen hier schon alle notwendigen Arbeitsutensilien bereit: Werkzeuge, ein großer Eimer mit Holzröhrchen, Malfarben und für jedes Kind eine Nisthilfe. Diese sind noch im Rohbau und müssen von den Mädchen und Jungen erst fertiggestellt werden. Eifrig schmirgeln, schrauben und malen die Acht- bis Zwölfjährigen nun, um den Wildbienen im heimischen Garten ein neues und sicheres Zuhause zu schenken. Zuerst wird die Dachspitze mit einem Winkel versehen, um das Wildbienen-Hotel von

 

Naturschule Gütersloh - Wildbienen-Hotel 4oben vor Nässe und Feuchtigkeit zu schützen. Zudem wird das Holz abgeschmirgelt. So soll vermieden werden, dass sich die Tiere durch abstehende Splitter verletzen. Anschließend wird der noch leere Giebel mit Holzröhrchen gefüllt. Hierfür wird zunächst eine Klebemasse angerührt. Dicht an dicht werden die hohlen Holzröhrchen in den Giebel geschichtet und mit der Masse befestigt. „Je enger sie beieinander sind, desto besser“, sagt Stefanie Klappenbach. Die Röhrchen dienen den Wildbienen als Brutröhren. „Hier legen die Bienen dann abwechselnd Eier und Pollen ab“, erklärt Beate Gahlmann.

In der unteren Etage der Hotels befinden sich vorgefertigte und befestigte Holzblöcke, die mit mehreren unterschiedlich großen Bohrlöchern versehen sind. Auch diese Löcher werden von den Wildbienen als Brutröhren angenommen. Und während einige von ihnen noch an den Wildbienen-Hotels arbeiten, widmen sich die anderen Kinder bereits dem Bemalen von Ohrwürmer-Hotels. Hier dient ein umgedrehter Blumentopf aus Ton als Quartier. „Auch der Ohrwurm ist ein sehr nützliches Tier“, sagt Gahlmann, „und das wollen wir den Kindern hier auch vermitteln: Egal welches Tier es ist, jedes hat im natürlichen Kreislauf seine Wichtigkeit.“

Naturschule Gütersloh - Wildbienen-Hotel 2An der Laube, in der Nähe von bienenfreundlichen Pflanzen, trocken: Viele Kinder haben schon Pläne parat, wie der Standort der Wildbienen-Nisthilfen im elterlichen Garten beschaffen sein sollte. „Geschützt vor Regenwasser, sonnig und am besten nicht frei schwingend“, rät Beate Gahlmann. Zudem solle die Nisthilfe nach der Anbringung auf keinen Fall nach hinten geneigt sein. So kann verhindert werden, dass Regenwasser in die Löcher eintritt. „Es ist auch wichtig zu beachten, dass Nisthilfen nur dort Sinn machen, wo es auch bienenfreundliche Pflanzen gibt“, betont Gahlmann.

Die Veranstaltung ist ein Angebot aus einer Reihe von Projekten der „Naturschule Gütersloh“ im Rahmen der Osterferienspiele und des „Gütersloher Wildbienenjahres 2016“. Weitere Informationen, etwa zu nektarreichen Pflanzen und Nistmöglichkeiten im heimischen Garten, gibt es unter www.natur.guetersloh.de unter dem Stichwort: Natur am Haus und im Garten.

BUZ: Naturschule Gütersloh – Wildbienen-Hotel 1

Stefanie Klappenbach-Riewenherm befestigt auf der Dachspitze des Wildbienen-Hotels einen Winkel. So soll die Nisthilfe von oben vor Feuchtigkeit geschützt werden.

BUZ: Naturschule Gütersloh – Wildbienen-Hotel 2

Konzentriert schichten diese beiden Teilnehmerinnen die Holzröhrchen so dicht wie möglich in den Dachgiebel der Nisthilfe.

BUZ: Naturschule Gütersloh – Wildbienen-Hotel 3

Vorher – Nachher: Während das linke Häuschen noch nicht fertiggestellt ist, ist bei der rechten Nisthilfe bereits ein Winkel angebracht und der Giebel mit Holzröhrchen versehen worden.