Kampagne >Kauf im Ort< : Digitaler Workshop mit Thomas Dickenbrok

Seine Forderungen an die Einzelhändler sind Emotionalität und Authentizität

HalleWestfalen. Seit ein paar Monaten ist Thomas Dickenbrok als Digitalcoach des Handelsverbandes Ostwestfalen-Lippe in der Region unterwegs. Seine vordringliche Aufgabe ist es, dem Einzelhandel die Vorteile von digitalen Möglichkeiten aufzuzeigen. Insofern hatte die Haller Kampagne von >Kauf im Ort<, ein Gemeinschaftsprojekt von Seiten der Haller Interessen und Werbegemeinschaft (HIW), dem Förderverein der Stadt HalleWestfalen und der Agentur STRUPAT.Kundenbegeisterung, den Herforder Motivator zu einem Workshop eingeladen. Der hätte eigentlich physisch stattfinden sollen, doch gezwungenermaßen hat die Corona-Pandemie eine andere Lösung erforderlich gemacht. Daraus wurde eine digitale Konferenz, die von Jennifer Zacher-Handke (Agentur STRUPAT.Kundenbegeisterung) am 14. Mai 2020 moderiert wurde.

: …hat sozusagen den Staffelstab an den lokalen Einzelhandel in HalleWestfalen weitergereicht. © Handelsverband OWL

: …hat sozusagen den Staffelstab an den lokalen Einzelhandel in HalleWestfalen weitergereicht. © Handelsverband OWL

„Wir werden, wenn die Situation es wieder zulässt, möglicherweise bereits im Herbst zu einer solchen persönlichen Veranstaltung nochmals zusammenkommen“, sagt Karl-Friedrich >Charly< Brinkmann (Sprecher >Kauf im Ort< Leitungsgruppe Handel), „denn so manchem Händler fehlt immer noch der Zugang zu solch einem digitalen Workshop, wobei das ja gerade der Sinn und Zweck ist, ihn dafür zu gewinnen. Wenn sie allerdings nicht dabei sein können, können wir sie auch nicht begeistern.“ Diejenigen, die sich über ihren PC oder Tablet mittels der Übertragungstechnik Zoom zugeschaltet hatten, erlebten gut eineinhalb Stunden einen höchst motivierten Digitalcoach. Der erläuterte zahlreiche Tipps und Hinweise auf die erforderliche und notwendige Sichtbarkeit des lokalen Einzelhandels.

„51 Prozent der Einzelhändler in unserer Region sind online bei Google unsichtbar“, so Thomas Dickenbrok, der den Teilnehmern allerdings zusicherte: „Wenn jetzt auch noch nicht alle Fragen gestellt sind und zudem auch nicht alle jetzt beantwortet werden können, rufen sie mich an, denn ich komme gerne zu ihnen ins Geschäft, um sie auf dem Weg zu einer sichtbaren Digitalisierung zu begleiten. Denn wie können sie neue Kunden für sich gewinnen, wenn sie digital nicht gefunden werden?“ Somit bekam diese dritte digitale Veranstaltung von >Kauf im Ort< mit dem persönlichen Angebot einen realen Bezug zu einer möglichen Lösung des Einzelnen vor Ort.

Mit großer Begeisterung erläuterte der 45-jährige Digitalexperte den rund 20 Onlineteilnehmern seine Philosophie des digitalen Handels in einem realen Umfeld. Das setzt seiner Ansicht nach aber zwingend die Bereitschaft des Einzelnen voraus, dies auch zu wollen.

Dabei ist es seiner Meinung nach nicht unbedingt erforderlich, zu allererst über die Produkte zu reden, sondern es muss vielmehr Emotionalität geweckt und hergestellt werden. „Wie komme ich authentisch herüber und wie kann ich Kommunikation zu meinen Kunden herstellen?“ Antwort: „Nutzen Sie Messangerdienste wie Whatsapp für die Erreichbarkeit außerhalb Ihrer Öffnungszeiten und werden Sie auf Google My Business sichtbar. Schreiben Sie auf Ihre Schaufenster, dass Sie auch nach Ladenschluss erreichbar sind oder stellen sie mit der Bekanntgabe einer Notrufnummer für alle Fälle so Ihre Erreichbarkeit als Besonderheit heraus. Werden sie vom Unterlasser zum Unternehmer und präsentieren sich so als kompetenter Dienstleister“, sagt Thomas Dickenbrok.

Damit aber nicht genug. So forderte Thomas Dickenbrok des Weiteren die Einzelhändler zu einer Selbstreflektion mit der provokativen Fragestellung auf: „Würden Sie bei sich selbst gerne einkaufen wollen?“ Eine ehrliche Antwort darauf kann seiner Meinung nach aus dem Erkennen der Schwachstellen, eine unternehmerische Stärke entwickelt werden. Auch hier folgte eine intensive Diskussion und Fazit war, dass nur Vielfalt und Engagement die digitale Sichtbarkeit schaffen kann, um so zu einer Marke zu werden. Wichtig ist nach seiner Ansicht aber auch, ein Netzwerk zu haben, um Gemeinschaft zu fördern: „Da sind sie hier in Halle mit der HIW und >Kauf im Ort< aber sehr gut aufgestellt. Es wurden bereits zahlreiche Ideen angestoßen und wenn sie das gemeinschaftlich so weiterentwickeln, dann schreiben sie Geschichte. Die benötigen sie auch, um Authentizität für ihren lokalen Handel zu erlangen.“

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